Hüten an der Staustufe in Müden an der Mosel

Dieses Jahr haben wir zum ersten Mal auch an der Mosel zwischen Treis-Karden und Müden gehütet.

Früher zogen hier im Herbst und im Winter immer Schäfer durch mit weit größeren Herden als der unseren.

Unser Beruf wird aussterben. Aber solange es geht, werden wir die Fahne hochhalten.

Ich wünsche mir, dass in dreißig Jahren vielleicht nochmal jemand mit Schafen herum läuft und dann jemand sagt: “Ja, komm nur her mit deinen Schafen. Früher kam hier immer der Wanderschäfer durch.”

Dann ist unser Teil getan.

In der Mittagspause gibt es dann ne Räucherforelle beim Moselfischer Barden. Auch nicht mehr viele von übrig…

Hüten am Stadtrand

Hüten am Rand von Städten hat Vor- und Nechteile: Der Vorteil ist, man begegnet mehr Menschen. Und der Nachteil, man begegnet mehr Menschen.

Auf alle Fälle wird alles ein wenig anstrengender. Mehr Hundgassigänger, mehr Menschen, für die Natur Naherholungsgebiet ist, im Gegensatz zu den Leuten, die ich sonst treffe: Für die ist die Umwelt meist Arbeitsplatz.

Aber es gibt auch einmal nen Kaffee auf der Weide. Oder wie heute: Da laufe ich mit der Herde an einem Jungen und seiner Mutter vorbei, er ist vielleicht zehn Jahre alt.

Der Junge schaut die Schafe an, als stünde er das erste Mal in seinem Leben vor einem Weihnachtsbaum, mit Kerzen drauf und Geschenken drunter.

Das ist vielleicht alles Quatsch mit der Schäferromantik, aber jener Junge wird diesen Moment noch lange nicht vergessen.

Und ich auch nicht.

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