Über Uns

Mein Name ist Steffen.
Ich bin Mitte dreißig und nunmehr seit über zehn Jahren Schäfer, seit 2017 auch Schäfermeister. Nicht hinein geboren, sondern über Umwege bin ich in diesem alten Beruf gelandet.
Ich bin in Rheinland-Pfalz, genauer im Naheland aufgewachsen. Die letzten 15 Jahre war ich viel unterwegs, Wanderschäfer halt. Rhein-Main-Gebiet, Nordhessen, Allgäu, Schwäbische Alb und das Engadin sind einige der Gegenden, wo ich gelebt und gearbeitet habe. Um uns selbstständig zu machen, war es allerdings einer unserer größten Wünsche, in die Nähe unserer Familien zurückzukehren.


Dabei haben es mir besonders die alten Wirtschaftsweisen angetan, wie es zum Beispiel in Süddeutschland noch üblich ist: Das Ziehen übers Land und die direkte Aktion an und mit der Herde, die Arbeit mit den Hunden.  Das Unterwegs-Sein.

Das Hüten mit Hunden und Schafen ist für mich die Triebfeder, warum ich den Beruf des Wanderschäfers ausübe. Auch wenn ich es, bedingt durch Familienbande, mittlerweile schätze, auch mal ein paar Netze um die Schafe zu ziehen, so bin ich doch am liebsten mit ihnen unterwegs, wenn meine Zeit es erlaubt.
Es geht nicht darum, bei den Schafen zu stehen und ihnen beim Fressen zuzusehen: Ich sehe, wie es ihnen geht, wer krank ist, wer Probleme mit seinen Lämmern hat, wie ihnen das Wetter und das Futter der vergangenen Tage gefallen hat. Ich pflege Klauen, versorge Wunden und helfe bei Geburten, wenn es nötig ist.
Anders als zum Beispiel in Neuseeland können wir nicht über die Masse an Tieren arbeiten. Für uns ist es wichtig, auf kleinem Raum das Beste aus unseren Möglichkeiten zu machen.
Und daran ist unsere Wirtschaftsweise angepasst. Diese hat große Vorteile für unsere Kulturlandschaft: Wir sind dazu in der Lage, auch kleinflächige Biotope miteinander zu verbinden, ohne die Tiere verladen zu müssen. Und in Wolle und Verdauungstrakt tragen die Tiere so einiges an Kleinstlebewesen und Samen mit sich.

Django

Kaya (13) und Django (7) sind Altdeutsche Hütehunde. Sie sind mehr als Tiere für mich, denn

ich bin von ihnen abhängig. Ihr korrektes Verhalten und ihre Loyalität sowie Selbstständigkeit sind für uns sehr wichtig.
Die Rasse wird seit Jahrhunderten nur auf die Befähigung zur Arbeit gezüchtet, Aussehen spielt (fast) keine Rolle. Dies macht sie zu recht ursprünglichen Hunden.
Mehr über die Rasse gibt es bei der Arbeitsgemeinschaft zur Zucht Altdeutscher Hütehunde
Für die Ausbildung eines Hundes brauche ich ein bis zwei Jahre. Beginnen kann man, je nach Trieb, mit etwa einem Jahr. Grundgehorsam darf da natürlich schon da sein. Das Einfachste ist es, den Hund von klein auf so viel als möglich dabei zu haben. Es ist gigantisch zu sehen, was die jungen Hunde nur durch Zusehen lernen. Aber eben auch alle Macken, die die Alten schon haben… Deswegen versuche ich sehr darauf zu achten, was sie zu sehen bekommen.

Kaya

 

Mein Name ist Hannah Braun. Ich habe die ersten dreißig Jahre meines Lebens in und um Mainz am Rhein gelebt. Habe dort viele Lehrjahre verbracht, zunächst im Handwerk, dann an der Uni. Vor drei Jahren ging es mit Kind und Kegel in die Eifel um neue Projekte zu verwirklichen. Viel war geplant, so ziemlich alles kam anders als gedacht.

Inzwischen fühle ich mich hier zu Hause und möchte auch nicht zurück in die Stadt.

Meine Mitarbeit in der Schäferei hat ihren Anfang während der Lammzeit im Winter 2019/20 gefunden. Bei Steffen war gerade ein Mitarbeiter ausgefallen und da mein Sohn in Mertloch in den Kindergarten ging, führte unser Weg fast automatisch in den Stall.

Raus zum Hüten und mit der Herde ziehen kam dann schnell hinzu.

Nun ist meine zweite Lammzeit vorbei und wir sind mit der Herde wieder auf den Sommerweiden angekommen.

Mit meinem Einstieg in die Wanderschäferei habe ich beruflich eine neue Richtung eingeschlagen. Wieder Lehrling sein, wieder eine Menge Fehler machen und schlussendlich eine Menge daraus lernen. Zunächst viel durchs zusehen, dann durchs mitmachen und nun auch viel durchs „alleine machen“. Dabei lerne ich nicht nur von Steffen, sondern auch von den Hunden und der Herde. Niemals hätte ich gedacht, wie viele Variablen in der Arbeit mit den Hunden und Schafen zusammenkommen. Da wäre das Wetter, die Herde in ihrem Futter- und Allgemeinzustand, das Einzeltier, der Hund, die Hunde im Rudelgefüge, die Flächen mit ihrem Futterangebot, Ein-und Ausstiegen und zu wehrenden Grenzen. Nicht zuletzt Frau selbst – ausgeschlafen und nervenstark oder eben das Gegenteil – und natürlich alles dazwischen. Diese Variablen zu erkennen, einzuschätzen und dementsprechend zu planen um eine gelungene Hütezeit zu erzielen finde ich wahnsinnig spannend. Da kein Hütetag für sich alleine steht, freue ich mich sehr inzwischen auch schon mal ein paar Tage allein verantwortlich sein zu dürfen. Gemeinsam raus fahren, um zu ziehen ist aber auch schön.

Von Django habe ich wahnsinnig viel gelernt. Wie oft habe ich ihn zurückgehalten, als er selbstständig laufen wollte. Nur um ihn eine Minute später dann doch zu schicken. Er hat geduldig mit mir gearbeitet und ist nach wie vor mein Sicherheitsnetz.

Mit Leela habe ich jetzt die Gelegenheit die Entwicklung und Ausbildung eines jungen Hundes von Anfang an mit zu erleben. Es ist einfach klasse zu sehen, mit welchem Eifer sie bei der Sache ist.

Kontinuierlich dabei zu sein, die letzten blinden Flecken der jährlichen Route kennen- und vor allem hüten zu lernen ist sehr wichtig für mich.

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